Change Management und KI
Shownotes
Herzlich willkommen zu einer neuen Episode von "Expanding Utilities", dem Podcast für die Energiewirtschaft. In dieser Episode haben wir Lisa Ludewig, Head of Change, Marketing und Kommunikation bei Eviden, zu Gast.
Lisa teilt ihr umfangreiches Wissen und ihre Erfahrungen aus über 14 Jahren in der IT-Industrie, insbesondere im Bereich Unternehmensentwicklung und Change Management. Sie erklärt, wie man einen strukturierten Ansatz für Veränderungen in Unternehmen umsetzen kann und warum dieser Ansatz gerade bei der Einführung von KI-Technologien unverzichtbar ist. Gemeinsam beleuchten Thomas und Lisa, welche Dimensionen und Methoden des Change Managements entscheidend sind, um sowohl technologische als auch kulturelle Transformationen erfolgreich zu meistern.
In dieser Episode erfahrt ihr, wie Change Management als kritischer Erfolgsfaktor fungiert, welche Herausforderungen die Energiewirtschaft im Zuge der KI-Einführung bewältigen muss und welche Strategien helfen, Mitarbeiter in Veränderungsprozesse einzubinden. Zudem diskutieren sie die spannenden Ergebnisse eines aktuellen Roundtables zur Rolle von KI in der Energiewirtschaft.
Schaltet ein und taucht ein in ein tiefgehendes Gespräch über Veränderung, Technologie und die Zukunft der Energiewirtschaft. Viel Spaß beim Zuhören!
Transkript anzeigen
00:00:00: Expanding Utilities, der IT und OT Podcast für die Energiewirtschaft von Eviden.
00:00:08: Herzlich willkommen bei einer neuen Episode von Expanding Utilities, dem Podcast für
00:00:14: die Energiewirtschaft.
00:00:15: Ich freue mich sehr, heute Lisa Ludewick begrüßen zu dürfen.
00:00:20: Lisa, du bist Head of Change Marketing and Communication by Eviden und ich freue mich
00:00:24: sehr, dass du da bist.
00:00:25: Vielen Dank.
00:00:26: Ich freue mich, hier zu sein.
00:00:27: Genau, unser Thema heute ist das Thema Change Management in Zeitalter von KI.
00:00:33: Aber bevor wir da einsteigen, vielleicht darf ich dich bitten, ein paar Worte über dich
00:00:37: zu sagen.
00:00:38: Na klar, sehr gerne.
00:00:39: Du hast es gerade schon gesagt, ich bin bei Eviden Deutschland für die Themen Change,
00:00:43: Marketing und Kommunikation verantwortlich und ich bin tatsächlich jetzt schon seit 14
00:00:47: Jahren in der IT-Industrie unterwegs, davon mehr als 10 Jahre in der Unternehmensentwicklung.
00:00:53: Also ich habe mich viel mit Reorganisationen, organisatorischen Strukturen im Unternehmen,
00:00:57: aber auch mit Technologie, Rollouts beschäftigt und seit knapp vier Jahren leite ich das Change
00:01:03: Management Team und seit knapp zwei Jahren zusätzlich auch noch Marketing und Kommunikation,
00:01:07: was auch wahnsinnig spannend ist, weil es natürlich alles so mit dem Thema Öffentlichkeitsarbeit
00:01:11: zu tun hat.
00:01:12: Und wenn ich richtig informiert bin, lebst du aber in München?
00:01:15: Genau, meine Home und Working Base ist in München.
00:01:17: Das Thema heute ist Change Management im Zeitalter von KI.
00:01:21: Wie würdest du Change Management mit deinen eigenen Worten beschreiben und wie ordnest
00:01:26: du das ein bei den Veränderungen von KI und warum ist das so wichtig?
00:01:30: Also grundsätzlich ist Change Management für mich der strukturierte Ansatz, um Veränderungen
00:01:36: erfolgreich durchzuführen und das tun wir natürlich dann nicht nur in einem unternehmerischen
00:01:40: Kontext auf der organisatorischen Ebene, sondern auch auf der individuellen Ebene, auf der
00:01:44: Mitarbeiter-Ebene und es geht eben darum, die Menschen in der Organisation in den Mittelpunkt
00:01:49: zu stellen und sicherzustellen, dass sie die notwendigen Fähigkeiten, die notwendigen
00:01:53: Informationen haben, um Veränderungen zu verstehen und auch anzunehmen.
00:01:58: Und du hast es gerade schon gesagt, technologische Veränderungen oder auch KI ist nochmal ganz
00:02:04: besonders in dem Kontext und da wird Change Management tatsächlich zum kritischen Erfolgsfaktor,
00:02:10: denn es sorgt dann am Ende des Tages auch dafür, dass technologische Innovationen nicht
00:02:14: nur eingeführt werden, sondern auch effizient genutzt werden von Mitarbeitenden.
00:02:18: Das greif ich mal auf.
00:02:19: Du sagst also, Change Management ist sozusagen der kritische Erfolgsfaktor für die Einführung
00:02:26: von Technologien allgemein, aber insbesondere für KI.
00:02:30: Also das bedeutet ja damit, wenn ich das nicht betrachte, dann laufe ich Gefahr KI-Projekte
00:02:35: nicht erfolgreich zu machen.
00:02:36: Würdest du das so unterstreichen?
00:02:38: Absolut.
00:02:39: Also ohne Change Management besteht durchaus die Gefahr, dass gerade bei der Einführung
00:02:42: von neuen Technologien wir auf Widerstände schoßen und mit Change Management können
00:02:47: wir eben uns aktiv dafür einsetzen, dass wir auch wirklich das volle Potenzial dieser
00:02:51: technologischen Neuerungen ausschöpfen und ich sage immer Kulturveränderungen und Prozessanpassungen,
00:02:57: die sind eigentlich immer unvermeidlich, auch wenn wir Technologien wie GNI einführen.
00:03:02: Und Change Management hilft eben dabei, dass diese Transformation strategisch und nachhaltig
00:03:07: begleitet wird.
00:03:08: Jetzt ist Change Management ja schon ein Überbegriff.
00:03:11: Vielleicht gibt es so ein bisschen Einblick in das, was das eigentlich alles umfasst und
00:03:15: was das bedeutet.
00:03:16: Welche Aspekte muss man beim Change Management tatsächlich berücksichtigen und welche Empfehlung
00:03:21: hast du dazu?
00:03:22: Also das ist natürlich wahnsinnig breit als Feld an sich, aber ich fokussiere mich immer
00:03:28: gerne, wenn ich es jetzt so grundsätzlich angehe und erkläre, auf drei Change Dimensionen.
00:03:33: Das ist einmal Awareness, das ist Partizipation und das ist Kommunikation.
00:03:37: Das sind so drei sehr wichtige Sollen, wenn wir uns Change Management in einem organisatorischen
00:03:42: Umfeld anschauen.
00:03:43: Awareness heißt natürlich, erstmal ich schaffe in meinem Unternehmen, in der Organisation,
00:03:47: in der ich unterwegs bin, bewusst sein für, da findet Veränderung statt, da findet Wandel statt.
00:03:53: Wir sprechen im Change Management oft davon, wir wollen einen Sense of urgency kreieren,
00:03:56: dass die Menschen oft verstehen, wo geht die Reise hin, was passiert jetzt und wie kann
00:04:00: ich sozusagen diese Veränderung auch mitgehen und mitbegleiten.
00:04:03: Und der Teil Partizipation ist auch ein ganz wichtiger Aspekt im Change Management, weil
00:04:09: wir wollen natürlich bei jeglicher Veränderung, sei es jetzt bei einer technologiegetriebenen
00:04:13: Veränderung, aber es kann natürlich auch eine organisatorische Veränderung sein, die
00:04:16: Menschen mitnehmen auf diese Reise und sie auch zu aktiven Gestalterinnen und Gestalter
00:04:20: des Wandels machen.
00:04:21: Und da muss ich natürlich aus dem Change Management heraus mit verschiedenen Formaten und Initiativen
00:04:26: arbeiten, wo ich eben Beteiligung bei Mitarbeitenden sicherstellen kann.
00:04:30: Und die dritte Säule, die ich gerade kurz angeschnitten habe, Kommunikation, da ist
00:04:33: ja mein Credo immer ohne Story kein Change.
00:04:36: Wir brauchen einfach bei jeder Veränderung eine klare und durchdachte Kommunikationsstrategie,
00:04:42: weil die schafft Transparenz und die schafft am Ende auch natürlich Akzeptanz bei den
00:04:46: Menschen, die wir mitnehmen auf diese Reise.
00:04:48: Lisa, wenn du auf die Entwicklung vom Change Management Shows, wie hat sich die Rolle von
00:04:52: Change Management aus deiner Perspektive für Unternehmen entwickelt?
00:04:55: Also wir waren oder sind natürlich immer mit Veränderungen konfrontiert, nichts ist
00:05:02: stetiger als der Wandel, aber rein als Werkzeug oder als Methodik hat Change Management auf
00:05:08: jeden Fall in den letzten Jahren deutlich an Fokus dazu gewonnen.
00:05:13: Und ich nehme wahr, nicht nur bei uns im Unternehmen, sondern eigentlich auch industrieübergreifend,
00:05:18: dass Change Management immer mehr zum elementaren Bestandteil in Projekten oder auch in größeren
00:05:25: Transformationen geworden ist.
00:05:27: Also hat es sich schon zu einem zentralen Element entwickelt?
00:05:32: Absolut.
00:05:33: Jetzt hat Veränderung ja auch immer was mit Gefahren zu tun oder mit Ängsten zu tun.
00:05:39: Wie geht man mit diesen Ängsten um?
00:05:41: Ich kann mir vorstellen, wir reden ja häufig auch über so genannte Komfortzonen, also
00:05:45: sowohl Mitarbeiter als auch das Management, hat man einmal was etabliert und man fühlt
00:05:49: sich wohl damit, dann will man diese Komfortzone ja nicht verlassen.
00:05:52: Wie sind da eine Erfahrung mit Befürchtungen, Ängsten, die mit Veränderungen in der Organisation
00:05:59: einhergehen?
00:06:00: Da komme ich nochmal auf diesen sogenannten Sense of urgency zurück, den ich anfänglich
00:06:05: angesprochen habe, als ich gesagt habe, wir müssen bei jeder Veränderung auch bewusst
00:06:10: sein in der Organisation kreieren, dass Wandel oder Veränderungen passiert.
00:06:15: Wenn ich das transparent mache, den Mitarbeitenden erkläre, warum wir uns verändern, was als
00:06:21: nächstes passiert, dann kann ich schon ganz aktiv auf edweige Unsicherheiten oder Ängste,
00:06:26: die in der Organisation da sind, reagieren und die auch zur Kenntnis nehmen.
00:06:31: Und es ist natürlich ein elementarer Bestandteil im Change Management, dass man eben über
00:06:37: die Change-Kommunikation, über Feedback-Loops, über Plattformen, die man zum Austausch schafft,
00:06:43: auch genau diese Ängste, die da sind, adressiert.
00:06:46: Die sind natürlich sehr vielfältig.
00:06:48: Es kommt immer darauf an, welchen Change-Prozess begleite ich denn jetzt eigentlich gerade,
00:06:53: um nochmal zu unserem Beispiel künstliche Intelligenz, generative KI zu kommen.
00:06:58: Da sind natürlich einige Unsicherheiten hinsichtlich beispielsweise Job-Verlustängste mit verbunden.
00:07:05: Er setzt die Technologie, meine Rolle oder meinen Job.
00:07:10: Das sind Themen, die müssen im Rahmen des Projektes, im Rahmen der Transformation,
00:07:14: offen adressiert werden.
00:07:15: Die müssen auch diskutiert werden.
00:07:17: Und dann können wir, wenn wir da transparent mit umgehen, auch auf Ängste und Sorgen von
00:07:22: Mitarbeitenden einzugehen.
00:07:23: Und Change Management stärkt natürlich dann auch wieder diese Resilienz bei den Mitarbeitenden
00:07:28: und in der Organisation, die wir aufbauen wollen.
00:07:31: Und ja, wenn wir daran arbeiten, dann können wir da eine robuste Organisation aufbauen.
00:07:36: Du sagst Mann.
00:07:37: Mann muss Change Management im Unternehmen etablieren.
00:07:40: Wo verordnest du Change Management?
00:07:43: Wer ist Mann?
00:07:44: Wer ist dafür verantwortlich?
00:07:46: Beziehungsweise, wie organisiert man Change Management in einem Unternehmen?
00:07:51: In vielen Unternehmen, und ich breche da jetzt auch aus eigener Erfahrung, kann Change Management
00:07:59: in einem dedizierten Team verankert sein.
00:08:02: Also, dass es wirklich Change Manager*innen in der Organisation gibt, die Veränderungsprozesse
00:08:07: mitbegleiten.
00:08:08: Nun ist es oft so, das sind ja auch keine Hundertschaften, die dann unterwegs sind und
00:08:12: die Change Management machen.
00:08:14: Das funktioniert nur, wenn ich mir ein Umfeld innerhalb des Unternehmens aufbaue, wo genau
00:08:20: diese Change Manager*innen und Change Manager auch unterstützt werden durch sogenannte
00:08:23: Multiplikatoren.
00:08:24: Das können zum Beispiel Mitarbeitende sein, die als Change Agents in der Organisation
00:08:30: unterwegs sind und die Botschaft des Changes oder das Ziel des Changes auch mitbegleiten
00:08:36: und mit ausgestalten.
00:08:37: Aber das sind natürlich auch Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in der Organisation,
00:08:41: die das Management, die Sponsoren für diese Veränderungen sein müssen.
00:08:45: Und deshalb ist am Ende des Tages nicht das Change Team alleine für die Veränderung
00:08:49: verantwortlich, sondern das ist Teamwork, das ist Teamarbeit, die hier geleistet werden
00:08:53: muss mit ganz unterschiedlichen Akteuren und Gestalterinnen und Gestalter, die an diesem
00:08:57: Prozess beteiligt sind.
00:08:59: Unsere Episode beschäftigt sich ja insbesondere auch mit dem Thema KI oder Gen AI, weil es
00:09:06: ja eine bestimmte große Veränderung mit sich führt.
00:09:09: Ja, inwiefern ordnest du das ein?
00:09:11: Was kommt auf die Unternehmen zu, insbesondere jetzt im Kontext von Gen AI und wie kann das
00:09:17: Veränderungsmanagement, Change Management dabei helfen, dieser Veränderung zu begegnen?
00:09:22: Also ich denke, dass Unternehmen gerade bei dem Wandel, der durch KI oder durch Gen AI
00:09:29: initiiert wird, einen mehrstufigen Ansatz fahren müssen.
00:09:33: Wir haben einmal den wahnsinnig starken technologischen Wandel, der in der Organisation greift.
00:09:38: Wir haben Prozesse, die angepasst werden aufgrund der Technologie.
00:09:42: Also da finden wirklich fundamentale Veränderungen aufgrund der Potenziale, die die Technologie
00:09:48: mit sich bringen statt.
00:09:49: Aber da passiert natürlich auch die Veränderung auf der individuellen Ebene bei den Menschen.
00:09:54: Das heißt, es ist auf der einen Seite eine technologische Begleitung, aber es ist eben
00:09:58: auch Change Management am Menschen.
00:10:00: Und deshalb ist es, glaube ich, wichtig, ein sehr ausbalanciertes Vorgehen als Unternehmen
00:10:06: zu haben, wo ich mich einerseits darauf fokussiere, die Fähigkeiten und die Fertigkeiten aufzubauen,
00:10:11: durch einen Upskilling, durch einen Reskilling, um eben auch die Kompetenzen in der Technologie
00:10:16: zu schaffen, aber eben auch auf der menschlichen Ebene die Mitarbeitenden mitzunehmen.
00:10:22: Wir haben gerade schon über das Thema Akzeptanz gesprochen.
00:10:24: Da steckt natürlich auch eine emotionale Akzeptanz dahinter und da kann wieder Change
00:10:28: Management ein Super-Katalysator sein, das zu begleiten.
00:10:30: Jetzt haben wir noch die dritte Dimension sozusagen.
00:10:34: Wir haben noch das Thema Energiewirtschaft.
00:10:35: wir bei Evident arbeiten wir in Märkten, in Industrie
00:10:38: und Energiewirtschaft ist eine der großen Industrien von uns. Wir kommen jetzt beide
00:10:41: gerade tatsächlich aus einer Diskussionsrunde, die du organisiert hast. Das war der Roundtable
00:10:46: Energiewirtschaft AI. Da stoßen natürlich zwei Veränderungen aufeinander und das haben uns die
00:10:51: Gäste in dem Roundtable auch gerade gesagt. Da kommt wir auf der einen Seite hin, dass wir
00:10:56: eine ganz große Technologische Veränderung haben, Riesenpotenzial durch Artificial Intelligence
00:11:02: an sich auf der einen Seite, auf der anderen Seite verändert sich die Energiewirtschaft extremst
00:11:07: gerade. Also ganz viele Veränderungen kommen aufeinander. Also zwei Wellen. Vielleicht magst du
00:11:12: kurz mal deinen Eindruck aus der Diskussion widerspiegeln, wie die wir gerade geführt haben
00:11:17: mit den Kunden in Roundtable zum Thema Energiewirtschaft und AI und vor allen Dingen diese beiden Wellen,
00:11:24: die da aufeinander getroffen sind. Also es war eine wahnsinnig interessante Diskussion,
00:11:29: die wir mit den Vertreterinnen und Vertretern aus der Branche geführt haben und wir sind
00:11:35: rein gestartet in die Diskussion mit dem Bild, dass wir eigentlich so einen wahnsinnig vollen
00:11:41: Werkzeugkasten vor uns haben für KI und Gen AI. Da sind ganz viele Tools drin. Dieser Werkzeugkasten
00:11:46: quillt quasi fast über und wir müssen wirklich strategisch und effizient entscheiden, welche
00:11:53: Tools aus diesem Werkzeugkasten wollen wir wann und für was nutzen. Und wir haben uns in der Diskussion
00:12:00: an drei Kernperspektiven orientiert, die wir zusammengebracht haben. Wir haben einmal mit den
00:12:05: Branchenvertreterinnen und Vertretern diskutiert, wo stehen wir bei der Methodik und bei der
00:12:09: Technologie, wo wir diskutiert haben, was kann Gen AI denn eigentlich leisten in der Energiewirtschaft,
00:12:14: wo wir glaube ich auch gemeinsam das Fazit gezogen haben. Das größte Potenzial steckt da drin über
00:12:19: eine Koinnovation mit einem Partner auch das Thema anzugehen, weil man muss es nicht alleine
00:12:25: lösen und man braucht es auch nicht. Wir haben das Thema Anwendungsfälle diskutiert, die auch
00:12:30: relevant und spannend sind für die Branche und eben auch das Thema Change Management, wie nehme
00:12:35: ich meine Organisation und die Menschen mit auf diese Reise. Und da ist glaube ich die zentrale
00:12:41: Fragestellung und unser Fazit auch gewesen, wie kann ich denn meine Organisation neben diesem sehr
00:12:47: mächtigen technologiegetriebenen Wandel auch noch auf den Weg der, ich nenne es mal kulturellen
00:12:54: Transformationen mitnehmen, dass ich nicht nur Gen AI jetzt in einzelnen Pilotprojekten ausrolle,
00:13:00: was natürlich auch wahnsinnig stark ist, weil wir da erstmal an ersten Themen sozusagen den Wandel
00:13:05: dann auch vorbereiten, aber wie kann ich sozusagen meine Organisation auch langfristig begleiten und
00:13:11: resilient machen und Gen AI auch langfristig in der Organisation integrieren. Also wenn ich das
00:13:17: ergänzen darf, ich durfte auch an diesem Roundtable teilnehmen, ist für mich das Fazit
00:13:21: eigentlich und das wurde in der Diskussion aus meiner Sicht auch sehr sehr deutlich, ist, dass
00:13:26: tatsächlich Veränderungsprozesse bzw. das Managen von Veränderungsprozessen ein kritischer
00:13:32: Erfolgsfaktor ist und zwar ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist. Also man hat wie du gesagt hast,
00:13:37: diesen Werkzeugkasten, man hat ein unglaubliches Potenzial, man hat auf der anderen Seite aber
00:13:41: auch Risiken, aber das muss die gesamte Organisation tragen und das kann nicht von einzelnen Personen
00:13:47: nur getragen werden, sondern das muss insgesamt organisatorisch umgesetzt werden und die Methodik,
00:13:53: die wir dann vorgestellt haben bzw. die du dann vorgestellt hast, ist ja tatsächlich zu einem
00:13:59: Schlüssel-Element geworden, nämlich man stellt den Veränderungsprozess an erster Stelle und die
00:14:04: Organisation des Veränderungsprozesses. Und wenn ich da mir erlauben, dafür würde ich gerne an
00:14:08: einen Punkt nochmal etwas tiefer reingehen, weil die Perspektive Mitarbeiter, also natürlich hat
00:14:14: eine Unternehmensleitung, einen entsprechenden Interesse daran und ist auch natürlich in den
00:14:20: Veränderungsprozessen involviert. Aber deine Aussage und deine These ist ja, dass die Partizipation
00:14:26: von Mitarbeitern das wichtigste Element in einem Change-Prozess ist. Gebt uns doch mal einen
00:14:30: kleinen Einblick darüber noch, mit welchen Methoden man Mitarbeiter in einen solchen
00:14:34: Prozess integrieren oder einbinden kann. Also Partizipation hatten wir anfänglich schon,
00:14:39: ist hier das Stichwort. Ich muss Beteiligung im Idealfall auch eine sehr breite Beteiligung schaffen,
00:14:44: damit meine Mitarbeitenden auch das Gefühl haben, sie sind aktive Gestalterinnen und
00:14:48: Gestalter für den digitalen Wandel jetzt mal in unserem Beispiel hier. Wie kann ich das herstellen?
00:14:52: Ein Beispiel, was, wie ich finde, immer sehr griffig ist und was wirklich auch einen großen
00:14:59: Wirkungsgrad hat, sind Ambassador-Netzwerke. Also, dass ich wirklich auf sogenannte Change-Agenz
00:15:06: oder auf Champions, you name it, zurückgreife, also auf Mitarbeiter, die sich aktiv in diesen
00:15:10: Veränderungsprozess einbringen, die kommen aus den unterschiedlichsten Abteilungen im Unternehmen,
00:15:15: die haben oft einen sehr unterschiedlichen technologischen oder organisatorischen Background,
00:15:21: aber das sind letztendlich dann unsere Multiplikatoren in die Organisation rein, die unsere Botschaften
00:15:27: für die Veränderung mitsenden, die ihre Piers begleiten, die ich natürlich auch gerade,
00:15:31: wenn wir einen technologischen Wandel haben, Überschulungen aktiv ausstatten kann,
00:15:35: auch mit den Skills diesen Wandel zu begleiten und vielleicht auch in eine Art Trainerrolle zu
00:15:40: gehen. Und das sind für mich tatsächlich die wichtigsten Stakeholder auch in einem Change,
00:15:46: um einen übergreifenden, also Abteilungs-, aber auch unternehmensübergreifenden Austausch zu
00:15:52: kreieren und auch das volle Potenzial da eigentlich auf einer Mitarbeiter-Ebene auszuschöpfen.
00:15:58: Die können auch unsere, ich nenne sie immer, Seismografen für Widerstände sein, weil die sind
00:16:03: nah an den Teams und an den Mitarbeitenden dran. Das heißt, da kriegt man natürlich auch über dieses
00:16:08: Netzwerk als eine Art Sounding-Board immer klares Feedback zu, hey, da funktioniert was nicht oder
00:16:12: da funktioniert vielleicht eine Maßnahme wahnsinnig gut. Das ist einfach ein super guter Prüfstein
00:16:17: auf dem Weg nach vorne in unserer Transformation. Lisa, wir haben ja jetzt das Thema technologischer
00:16:23: Wandel, Change Management auch mit und auch das Thema Energiewirtschaft ein wenig angeschnitten,
00:16:29: aber jetzt würde ich gerne noch zwei Themen miteinander verknüpfen. Und zwar, wir haben
00:16:33: über künstliche Intelligenz gesprochen und wir haben über Change Management gesprochen und
00:16:37: es liegt ja auf der Hand eigentlich, dass die beiden Themen sich auch verknüpfen. Wie ist denn
00:16:42: deine Perspektive darauf? Wie wird sich Change Management in Zeitalter von künstlicher Intelligenz
00:16:48: verändern? Also ich glaube schon, dass Gen AI und KI das Potenzial haben, auch im Change Management
00:16:55: ein Wandel zu bewirken, weil es die Art und Weise, wie wir Veränderungen planen, umsetzen, begleiten,
00:17:02: verändern kann. Aber in dem Kontext gibt es natürlich auch kritische Aspekte, die es dazu
00:17:07: berücksichtigen gilt. Wir hatten auch in unserem Roundtable heute die Diskussion zu Themen wie
00:17:12: Datenschutz, Compliance, Mitbestimmung. Die spielen natürlich auch da bei Change Management mit rein.
00:17:16: Aber gerade, wenn ich auch so über die Personalisierung von Change Management über individuelle
00:17:22: Ansätze nachdenke, sehe ich ein großes Potenzial in KI und in Gen AI, dass wir Change Management
00:17:29: noch Zielgruppen spezifischer aufsetzen und auch durchführen können. Oder wir hatten gerade ja
00:17:34: auch das Thema Ambassadors angesprochen. Warum nicht mal über digitale Change Agents nachdenken,
00:17:40: die so einen Prozess mitbegleiten, aber um nochmal zu einem kritischen oder einem sensiblen
00:17:45: Aspekt zurückzukommen? Da muss ich natürlich auch darauf achten, dass die Mitarbeitenden,
00:17:49: die dann mit so einem Digital Agent interagieren, auch immer noch den Unterschied erkennen. Wann
00:17:53: kommuniziere ich mit einem echten Change Ambassador und wann ist es mein Digital Agent sozusagen.
00:17:59: Aber kurzum, ich glaube Gen AI kann da schon umfangreiche positive Veränderungen auch in
00:18:06: der Art und Weise, wie wir Change Management durchführen bringen.
00:18:08: Also Thomas, du bist ja auch Teil der Energiewirtschaft und warst auch heute beim Roundtable mit
00:18:15: den Industrievertreterinnen und Vertretern dabei. Wie ist denn deine Sicht auf die Branche und die
00:18:21: notwendigen Veränderungen? Ich habe tatsächlich heute eine weitere Perspektive beziehungsweise
00:18:26: eine Umgewichtung festgestellt. Ich hatte vorhin ja schon mal kurz angedeutet, die Veränderungen
00:18:32: in der Energiewirtschaft sind immens. Da kann man stundenlang rüber referieren. Besonders ist
00:18:37: aber die Situation in den Netzkomponenten. Das Netz, sowohl das Verteilen ist als das
00:18:42: Übertragungsnetz, ändert sich massiv. Also alleine die Assets, also die Teile, die in einem Netz
00:18:47: drin sind, ob das jetzt Wallboxen, ob das Erzeugungsanlagen oder ob das Speicher sind,
00:18:53: das ist exponentiell gestiegen. Das heißt, die Komplexität zur Steuerung dieses Netzes ist
00:18:59: enorm und damit verändert sich die Energiewirtschaft in sich, weil Netz ein sehr großer Teil davon
00:19:04: ist. Das ist nur ein Beispiel von vielen, vielen anderen. Das bedeutet, wie gerade schon angedeutet,
00:19:09: wir haben hier es mit einer Marktveränderung zu tun. Die Energiewirtschaft an sich verändert sich
00:19:15: und zeitgleich gibt es eine neue Technologie, von der wir vor zwei Jahren noch nicht so gesehen haben,
00:19:21: welche Potenziale und welche Gefahren darin strecken. Und diese beiden Sachen kommen jetzt
00:19:25: aufeinander. Und ich habe heute in der Diskussion mit unseren Kunden und auch Vertretern aus der
00:19:30: Energiewirtschaft sehr, sehr deutlich gelernt, dass das Managen ein wesentlicher Schlüsselfaktor ist.
00:19:37: Wenn es nicht sogar der ist, also mit den Methodiken, die du ja in den anderen Projekten oder hier
00:19:43: auch gerade vorgestellt hast, geben wir unseren Kunden in der Energiewirtschaft einen Schlüssel
00:19:47: an die Hand, mit dieser massiven Veränderung, also sogar multiplizierten Veränderungen überhaupt
00:19:53: umgehen zu können. Ja, ich teile diese Sicht auch. Und ich glaube, es ist auch deutlich in diesem
00:19:58: Gespräch geworden, so wie du es auch gerade nochmal skizziert hast, dass es sehr vielfältige
00:20:03: Veränderungsbedarfe gibt, kommt von dem Geschäftsmodell über die technologischen Veränderungen,
00:20:09: als auch eben die Themen, die dann auf einer organisatorischen Ebene stattfinden. Und da
00:20:15: fand ich es eigentlich, also ich fand es wahnsinnig spannend mit den Vertreterinnen und Vertretern
00:20:19: zu diskutieren, welche Lösung und welche Ansatzpunkte sie da finden. Und ein Teil ist natürlich
00:20:25: eben Change Management in diesem Kontext gewesen, ihre Belegschaft, ihre Organisation auch mitzunehmen.
00:20:32: Lisa, ich darf mich herzlich bedanken. Wir haben letztendlich tatsächlich eine Schlüsselmethode
00:20:38: diskutiert, die gerade für die Energiewirtschaft jetzt aus meiner Sicht wirklich zu einer wesentlichen
00:20:43: Methode wird, um die Herausforderungen, vor denen sie jetzt stehen, zu meistern. War sehr
00:20:48: erfrischend heute schon der Roundtable und jetzt hier mit dir die Episode aufnehmen zu dürfen.
00:20:53: Vielen, vielen Dank. Ich denke, wir werden das Thema Change Management jetzt sehr intensiv in der
00:20:58: Branche auch wiederfinden. Und ja, herzlichen Dank dafür, Lisa. Dankeschön. Vielen Dank für die Einladung.
00:21:05: [Musik]